»Tja, das ist halt Reutlingen«, meinte der »Mitte«-Chef Volker Röthemeyer zu den Musikern. Ganze zehn Konzertbesucher waren von Anfang an am Samstag beim »Inside Looking Out«-Konzert im Jazzkeller mit dabei; im Lauf des dreistündigen Konzerts kamen noch einmal so viele.
Schon oft war an dieser Stelle Ähnliches zu lesen, nochmal sei's gesagt: Die drei jungen Jazzer hätten auch in Reutlingen mehr Aufmerksamkeit verdient. Zum einen, weil das Hinhören immer lohnt, wenn Musiker ihr eigenes, unverwechselbares Ding machen, andererseits, weil das Trio weder längst ausgetretene Pfade geht noch sein Publikum mit Schrägton-Ballungen nervt.
Die Bandbreite von Gitarrist Rainer Apel, Bassist Markus Kössler und dem für den verhinderten Florian Dauner eingesprungenen Schlagzeuger Martin Deiffel ist weit: Vom Blues und neuarrangierten Standards (»How High the Moon«) über vergleichsweise konventionelle Modern-Jazz-Spielarten bis hin zu Jazzfunk reicht die »Inside Looking Out«-Palette.
Besonders ansprechend über die »Mitte«-Bühne (»Wir sind sehr gern hier; der Club hat wirklich eine gute Atmosphäre«) kamen zum Beispiel »In This Moment«, eine raffinierte Komposition Apels, oder »Funky«, wo Kössler und Deiffel ganz besonders eng verzahnt mit- und umeinander spielten.
Sowieso ist der Trio-Musik anzuhören, daß »Inside Looking Out« kein zusammengestelltes Projekt ist, sondern sich die Musiker — allesamt studiert — sich schon lange kennen. So sind improvisatorische »Blindflüge« keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Und weil die drei — allen voran Apel mit seinem variantenreichen Spiel - echte Könner auf ihren Instrumenten sind und ihre Kompositionen alles andere als langweilig, ist sich der Kritiker sicher: »Inside Looking Out« wird noch ganz groß in der Jazzszene rauskommen. (mpg)
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