Oh je — das einstige Aushängeschild der Freejazzer ist ganz schön auf den Hund gekommen. Persönlich wegen seiner (seit langem bekannten) Sucht nach gar nicht weichen Drogen sowieso — aber auch künstlerisch liefert Gunter Hampel, ehemals Baßklarinetten- und Vibraphonspieler von allerhöchstem Rang, nur noch Abziehbilder seiner früheren Musikalität.
Sein Konzert zusammen mit seiner jungen Gruppe »Next Generation« am Samstag im »Sudhaus« war über weite Teile nichtssagend, chaotisch und auch formal betrachtet — ziemlich schlecht.
Auf der elektronischen Vibraphon-Imitation (es war ein »KAT«-Controller...) brachte Hampel fast nur harmonisch und technisch lasche Akkordik zustande, sein Klarinettenspiel klang völlig uninspiriert, manchmal auch unbeteiligt.
Zum traurigen Hörbild, das der Chef ablieferte, kam »ebenbürtige« Mittelmäßigkeit seiner Mitspieler: Der Rapper, das kennt man ja, war nicht zu verstehen. Bassist Christian Jaroslawski rettete sich von einem Klischee-Pattern zum nächsten; ausserdem schien er nicht zu bemerken, dass sein Instrument kräftig verstimmt war.
Keyboarder Clemens Orth donnerte mit viel zu lauten Tönen die einschlägigen Jazz-Lehrbuch-Geschichten herunter — und eine Sängerin nervte dazu noch mit larmoyantem Gekreische. Dieses Konzert war eines der wenigen, bei denen das »Sudhaus« mit fortschreitender Dauer nicht voller, sondern leerer wurde. Abgehakt. (-mpg)
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