Ein Konzert wie in den 70ern lieferte die britische Altherrenriege »Man« jetzt im Tübinger »Sudhaus« vor rund 250 Besuchern.
Weil die Jungs um die beiden Gitarreros Micky Jones und Deke Leonard nicht zum ersten Mal in der Gegend waren und wir sie schon ausführlich besprochen haben, hier nur kurz die Besonderheiten des Tübinger Konzerts: Erstens waren die Musiker trotz Tour-Stress »gut drauf«, zweitens gab's eine stimmige, feine Dia-Lightshow — stilecht mit Ölscheiben-Projektoren, die fließende, »psychedelische« Muster auf die hintere Bühnenwand zauberten.
Und drittens taten die Musiker alles, damit sich die Uhr an diesem Abend um ein Vierteljahrhundert zurückstellte: Kaum ein Stück unter 15 Minuten, jedes mit »stehenden« Grooves und ausufernd langen Soli.
Die klangen — besonders im Fall von Organist Phil Ryan — zwar öfters einige Takte lang inspiriert und interessant, langweilten (nüchtern betrachtet...) auf Dauer aber doch.
Zumindest denjenigen, die nicht einen verkifften Nostalgietrip abfeiern wollten, konnten »Man« — so spieltechnisch überzeugend sie auch auftraten — wenig bieten. (-mpg)
Dienstag, 10. März 1998
Man: Verkiffter Nostalgietrip
Labels:
Deke Leonard,
Kultur,
Man,
Micky Jones,
mpg Artikel und Kritiken,
Musik,
Rock,
Sudhaus,
Tübingen
500 von 5000
In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...
-
»Wer zum Teufel ist Axl Rose?« flachste ein bestens aufgelegter Wolfgang Niedecken, »wir haben Axel Büchel.« Widerspruch kam unter den rund ...
-
Eine Parodie des Clownseins, der Besuch einer Freundin, eine hinreißend komische Einrad-Nummer und noch einiges mehr bot der Clown Georgo Pe...
-
So ausdauernd waren die Tübinger Brasil-Fans schon lange nicht mehr: Bei der Afro-Brasil-Party war das »Foyer« selbst nachts um vier auf all...