Auf »Unity«, dem aktuellen Werk von Robert »Kool« Bell und seiner wie immer sehr ausgeschlafenen und perfekten Begleittruppe, wird zurückgeklaut, was das Zeug hält.
Nicht immer so überdeutlich wie in »Brown«, wo sich lange Trompetensamples von Miles mit jamaikanischem Ragamuffin-Rap mischen. Auch nicht immer so billig wie in der »Was Not Was«-beeinflußten James-Brown-Kopie »Give Right Now To You«.
Fest steht aber, daß die neunköpfige Gruppe um den 42jährigen Bassisten Bell auf der neuen, ohne Zweifel sehr vielseitigen Platte wenig originelle Ideen zeigt. So perfekt »Unity« mit seinen 21 Stücken auch sein mag — zu hören war dieser 74-Minuten-Mix schwarzer Musik schon lange.
Vom pumpenden Tanzflächen-Feger (»Rhythm'n'Ride«) über Minneapolis-Funk (»I Think I Love You«) und allerbilligsten Radio-Balladenhonig (gleich dreimal) bis hin zu Jazz — HipHop und gospelnahem Pop (»Good Will Find You«) reicht das Spektrum auf »Unity«.
Und weil »Kool« als Bassist sozusagen Experte für »Grooves« ist, sind die Songs zwischen Disco und Himmelbett immer beschwingt.
Das beste Stück der neuen Platte haben »Kool & the Gang« um zig Ecken herum letztendlich bei sich selbst geklaut. Es ist, Schlaumeier haben es geahnt, eine weitere Bearbeitung von »Summertime« — allerdings vermischt mit den Ideen der anderen Nachmacher. Wann kommt das ultimative 10-CD-Set mit allen Coverversionen
dieses Stücks drauf? (mpg)