Megavier: Laut und langweilig

Die Idee an sich ist nicht schlecht: Die Schnellsprecher von den »Fantastischen Vier« haben sich mit der Frankfurter Heavy-Metal-Band »Megalomaniax« zusammengetan, um knallharte Neuversionen bereits bekannter Songs zu produzieren. Eine gute Portion Geschäftstüchtigkeit darf man auch noch unterstellen. Neben der HipHop-und Rap-Klientel interessiert sich auch noch die Metall-Fraktion für »Megavier«.

Im Vergleich zur Platte fügte die schwäbisch-hessische Allianz von »Megavier« im Stuttgarter »Longhorn«-Konzert nichts Neues dazu - lediglich noch härter und lauter klangen die Metal-Versionen von »Genug ist Genug«, »Ideal Die Da«, »Sieh dich im Spiegel an« oder »Tag am toten Meer«. Brachiale Gitarren, wüstes Geschrei auf völlig vernebelter Bühne - das reichte dem sehr jungen Publikum im fast vollen Wangener Kulturzentrum, um beinahe hysterisch auszuflippen.

Die Fans hüpften, daß man um seine Füße Angst haben mußte, schubsten sich ziemlich unsanft herum und betrieben ausgiebig »Stagediving«: Pausenlos sprangen die Fans vom Bühnenrand mit weit geöffneten Armen in den Pulk vor ihnen. Dazu gab's eine Lichtshow, die das Publikum mit -zig Megawatt gleißend hell blendete - und eine extrem gehörschädigende Tonabmischung, über die sich nur Hörgeräte-Hersteller freuen konnten. Laut war's - und auf Dauer gähnend langweilig. (mpg)