Dienstag, 19. April 1994

Mutabaruka: Hoch motiviert

So  viele Reggae-Fans beim Gastspiel des jamaikanischen Reggaesängers Mutabaruka waren schon lange nicht mehr in die Tühinger Wilhelmstrassen-Mensa gepilgert - verständlich, der Mann mit eigenem Lebensmittelladen in Kingston macht sich in deutschen Gefilden rar.

Bevor die rund 1000 Groove-Liebhaber Mutabarukas scharfzüngigen und flüssig gereimten Botschaften vernahmen, sang das Trio »Israel Vibration« im althergebrachten Roots-Reggae-Stil: Die körperlich gehandicapten Musiker waren in Hochform, was ihren souligen Gruppengesang anbetrifft.

Hochmotiviert dann auch Mutabaruka und seine überdurchschnittlich engagierten Begleiter: Der Mann stellte im gleichnamigen Song die Unterschiede zwischen »Junk Food« und gesundem Essen heraus, griff gar eine recht bekannte Buletten-Kette böse an oder betonte ellenlang »Blakk, wi black«.

Was macht's, daß bis auf wenige neue Songs das Live-Programm Mutabarukas mit den Titeln seiner schon 1991 erschienenen letzten CD übereinstimmte? Die Fans waren gekommen, eine Party mit guter Reggae-Musik zu feiern - und bekamen bis weit nach Mitternacht beides. (mpg)

500 von 5000

In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...