Tübingens »Müller Braig Jazz Unit« gastierte mal wieder in Reutlingen im »Jazzcafe Nepomuk«. Bassist Uwe Frenzel (vor rund einem Jahr hat er sich Richtung Norden abgesetzt) machte — gutaufgelegt lächelnd wie meistens — ebenso mit wie der Ex-Esslinger Posaunist Eberhardt Budziat. »Redneck«, witzelte Helmut Müller über den aus dem Süden der USA Zurückgekehrten. Lags an Budziats Texas-Aura, daß die »Müller Braig Jazz Unit« an diesem Abend im »Nepomuk« erdiger klang, alle Musiker sehr entspannt groovten?
Weich und satt klang Budziats Spiel nicht nur in einem von ihm komponierten Walzer; rhythmisch spannend und abwechslungsreich wie immer das Spiel Uwe Frenzels. Schlagzeuger Dieter Schumacher harmonierte hervorragend mit dem stets tänzelnden Stil des Bassisten. Der zeigte mit seiner schrägen Komposition »Dynasty«, daß ihm nicht nur als Instrumentalist, sondern auch komponierend was einfällt.
Reinhold Braig fühlte sich hinter seinem E-Piano/Synthesizer-Aufbau offensichtlich prima: Dezente Abstimmungsprobleme zwischen ihm und dem Rest beim Opener »G-Tunnel« ließen ihn und seine Mitmusiker mir schmunzeln.
Später griff er zum afrikanischen Fingerklavier, sang seine Tasten-Linien via Kopfmikrofon und Vocoder-Effektkette mit. Derweil gab Helmut Müller Zigaretten und drei Saxophonen kräftig Feuer, kontrastierte mit Schrägem das Spiel seines Posaunen-Kollegen. Müller hat's wohl ebenso Spaß gemacht wie Mitmusikern und Zuhörern. (mpg)
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