Auch heute - mittlerweile sorgen »AcidJazz« und »HipHop-Jazz« nachhaltig für Bewegung auf europäischen Tanzböden - hat »Incognito« kaum etwas von der ursprünglichen Faszination verloren: Die Zuhörer beim Konzert in der halbvollen Tübinger Mensa Wilhelmstraße fingen schnell zu tanzen an — und hörten damit zweieinviertel Stunden lang nicht mehr auf.
Maunick und seine elfköpfige Band - darunter auch ein echter, allerdings nicht sonderlich präzise spielender Satz Bläser - brachten ihr Jazz-Funk-Gebräu gutgelaunt unters Volk. Das wollte allerdings — das war an der Reaktion abzulesen — weniger neues, streicherwattiertes Material von der aktuellen »100 Degrees And Rising«-Produktion hören, als vielmehr die alten »Incognito«-Hits. Beim Stevie-Wonder-Cover »Don't You Worry 'Bout A Thing«, bei »Change«, »Colibri« oder »Everyday« schlugen die Wellen der Begeisterung besonders hoch.
Die beiden Sängerinnen Joy Malcom und Pam Anderson dürfen einen Großteil des Applauses für sich beanspruchen: In Tübingen zeigten sie sich beide als Soul-Sisters von musikalischem Format. (mpg)