Einen Grund zur Abstinenz gab's eigentlich nicht. Pe Werner brachte all das, wofür die Fans sie lieben: listige und oft bissige Wortspielereien, poetisch formulierte Emotionen (»Fliegen«) plus unterhaltsam verpackte Zeitkritik wie in »Otto«. Da nimmt sie die Instant-Telefonsex-Angebote aufs Korn.
Zu neuen, bei den Tübinger anscheinend nicht so beliebten Songs, kommen ältere Erfolgstitel wie »Ich will mein Geld zurück«, die »Weibsbilder«, das »Kribbeln im Bauch« und die Rollstuhlfahrer-Hommage »Leben auf Rädern«. Besonders diese Werner-Oldies gewinnen durch die veränderte, sehr luftige Live-Instrumentierung einen ganz besonderen Reiz.
Die Musik klingt diesmal sehr »akustisch«. Die siebenköpfige Band — mit zwei akustischen Gitarren, zwei Backgroundsängerinnen und dem wunderbar begleitenden Saxophonisten Bastian Fiebrig — folgt Pe, man ist's gewohnt, wie aus einem Guß, baut gut 90 Minuten lang geschickt einen Spannungsbogen auf. Danach gibt's viel Applaus — und noch Zugaben satt. (mpg)