Es zahlt sich für einen Veranstalter aus, wenn er sich nicht wie ein Fähnchen im Wind nach neuen Musiktrends dreht. Wäre der »Adler« in Meidelstetten nicht seit vielen Jahren als die Adresse in weitem Umkreis für Zwölftakt-Belange bekannt, wären solche kurzfristig anberaumten Gastspiele wie das von Jimmy Dillon und seiner Band in dem kleinen Club wohl kaum möglich.
Die rund 50 Zuhörer (erstaunlich wenige für den »Adler«) erlebten nämlich ein Quartett mit lauter Vollprofis, die zudem musikalisch wie auch verbal jede Menge zu sagen haben. Da ist zunächst Jimmy selbst; ein ausgezeichnter Bottleneck-Bluesgitarrist, der auch auf der »National Steel-Guitar« mit überaus atmosphärischem Spiel überzeugen kann — mit seiner zeitlos rauchig-rauhen Stimme sowieso.
Nicht nur für Bass-Fans und -Experten ein Genuss war das souveräne, punktgenaue und stellenweise schon swingend elastische Spiel von Richard Cousins: Musiker von dieser Klasse (Cousins war und ist gefragter Begleiter von Eric Clapton, Rohert Cray, Etta James, John Lee Hooker oder Van Morrisson)
kann man hierzulande selten in einem Clubkonzert hören.
Der sehr zurückhaltende Drummer Paul Ravelli und Keyboarder Hendrix Ackle waren ebenso kompetent in ihren Jobs wie die beiden »Stars«. Und weil das live gespielte Songmaterial der neuen Scheibe »The Next Frame« wie auch die alten Titel Dillons intelligent mit Rock und Bluesschnipseln spielen, war's wieder mal ein außergewöhnlich gutes Konzert. Aber das ist man von »Adler«-Abenden ja gewohnt. (mpg)
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