Freitag, 11. Oktober 1996

Smokie: Nur bedingt bejubelt

Am Mittwochabend gaben sich die 70er-Jahre-Popper von »Smokie« mal wieder die Ehre in der Region; die Stefan-Hartmann-Halle  in Tübingen-Hirschau war allerdings nur locker zur Hälfte gefüllt.

Und die vergleichsweise wenigen Fans — der Großteil zwischen 35 und 55 Jahre alt — gingen eigentlich nur bei den ganz alten Hits der Gruppe mit. Die aktuellen Songs von der neuen Produktion »The Word — And Elsewhere« interessierten kaum einen; im Vergleich zu Oldie-Radio-Perlen wie »Lay Back In The Arms Of Someone«, »Needles And Pins« oder »Oh Carol« sind neue Titel wie »Heart«, wohl einfach zu gesichtslos — und vor allem viel zu kalkuliert auf den alten Sound getrimmt, um von den Fans angenommen zu werden.

Rund 20 Songs brachten die vier Musiker um den neuen Leadsänger Mike Craft live. Der klingt (natürlich) anders als der Kopf der »originalen Smokie« Chris Norman, aber auch viel, viel härter als Alan Barton, der 1995 bei einem Autounfall ums Leben kam.

Daß die Reibeisen-Töne (manchmal schrammten sie nur knapp am Geschrei vorbei) und die allzu heftige Betonung des Vierviertel-Grundbeats seitens der Band der Sache gut tut, darf bezweifelt werden.
Das Publikum in der aufwendig beleuchteten Hartmann-Halle kam jedenfalls längst nicht so in Stimmung, wie es die Beobachter — schweißdampfende »Smokie«-Auftritte bei anderen Oldienächten noch im Kopf — erwartet hatten. (mpg)

500 von 5000

In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...