Donnerstag, 26. Juni 1997

Jethro Tull: Best-Of-Party

Knapp 2300 Fans kamen am Dienstagabend zur musikalischen Auftaktveranstaltung des »3. Tübinger Kulturzelts« mit dem überraschend frisch tönenden Rock-»Oldie« lan Anderson und seiner Band »Jethro Tull«.

Der Querkopf der britischen Musikszene, sein Kompagnon und Band-Mitgründer Martin Barre (Gitarre), Don Perry, Andy Giddings (Keyboards) sowie »Neuzugang« Jonathan Noise am Baß — dieser exzellente Rhythmiker ist erst seit sechs Jahren mit dabei — zeigten sich trotz des nicht gerade idealen Open-air-Wetters bestens aufgelegt und brachten knapp zwei Stunden lang eine Best-Of-Show: Vom »Song for Jeffrey« aus den »Jethro Tull«-Anfangstagen vor fast 30 Jahren über »Aqualung« bis hin zu Gegenwärtigem reichte die Palette — mit Schwerpunkt auf den Songs der erfolgreichsten Band-Epoche in den 70ern.

Das Flötenspiel von Anderson hat nichts von seinem hitzigen Charakter verloren; die Mischung aus deftigem Rocksound und gedrechselten Harmoniefolgen kommt immer noch an — auch wenn des Meisters Singstimme heute deutlich kratziger, manchmal auch atemloser als früher klingt. Martin Barre, der mit seinem Spiel eine ganze Generation von Rock-Gitarristen beeinflußt hat, bekam von den Härtefans mindestens soviel Beifall wie der Chef selbst — der Rest der Band spielte, wie soll's bei dem satten Konzertpensum der Band auch anders sein, perfekt wie aus einem Guß: Diese »alten Herren« können's noch. (mpg)

500 von 5000

In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...