»Käme Franz Dannerbauer aus New York und nicht von einem bayrischen Bauernhof, wäre der standhafte Geheimtip wohl längst ein Star«, hiess es vor Jahren schon im Kompendium »Jazz in Bayern«. Alle, die den Kontrabassisten jetzt mit seiner Band in der Reutlinger »Mitte« gehört haben, werden diese Einschätzung gut nachvollziehen können: Mit seiner »Music Liberation Unit« lieferte Dannerbauer ein aussergewöhnlich gutes, stimmiges und atmosphärisch dichtes Konzert.
Formal betrachtet waren die meisten Stücke an die Behop- und Hardbop-Tradition angelehnt — und trotzdem klangen die sechs Musiker anders als die meisten derartigen Formationen. Das liegt an den dezent querköpfigen musikalischen Vorstellungen Darmerbauers: Seine Kompositionen lassen herkömmliche Songschemata hinter sich, gehen oft bis zur Grenze der Tonalität aber überschreiten sie nicht.
Der »Mitte«-Abend war kurzweilig, weil die »Music Liberation Unit« ständig mit manchmal ganz schön schrägen Wechseln und Sprüngen innerhalb ein und desselben Stücks überraschte. Sowohl rhythmisch wie harmonisch konnte überhaupt keine Langeweile entstehen, weil die Musiker unablässig variierten.
Und alle spielten sie geschlossen und auch solistisch auf bestechendem Niveau: Besonders Drummer Martin Kolb und Stefan Sigg (Trompete/ Flügelhorn) machten ausserordentlich ansprechende Musik. Schade nur, dass auch das zweite »Mitte«-Gastspiel des bayerischen Querdenkers am Kontrabass (vor fünf Jahren war er schonmal da) mit zwei Dutzend Hörern nur schlecht besucht war. (-mpg)
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