Rainer Tempel Big Band: Begeisternd

Die hervorragende Leistung, die die »Rainer Tempel Big Band« am Samstag im kleinen Saal des Tübinger »Sudhauses« hinlegte, machte Staunen.

Selten hat man in unseren Breiten ein Jazz-Großenensemble gehört, das so mitreißend musizierte — und dessen Mitglieder dabei auch noch in technischen Belangen dermassen sicher agierten.

Die Band des ehemaligen »Modern Walkin'«-Tastateurs Tempel stellte im »Sudhaus« ihre zweite, selbstproduzierte CD vor — alles Stücke des Leaders, alle sehr abwechslungsreich und mit gutem Gespür für Klang-Kontraste arrangiert.

Nicht nur das hebt die aus allen Teilen Deutschlands zusammengeholte Musikstudenten-Truppe auch im Vergleich zu Profi-Orchestern (die im Gegensatz zu Tempels Gruppe Geld mit ihrer Musik verdienen) deutlich ab.

Die jungen Musiker spielten halt auch mit viel mehr Engagement als die meisten anderen Gross-Gebläse, hatten auch solistisch Beachtliches drauf. Besonders Olaf Schönborn (Sax), Trompeter Robert Alonso oder die sehr »groovige« Rhythmusgruppe mit Jens Liebau (Schlagzeug), Basser Florian Dohrmann und dem Ex-Tübinger Ekki Streit an der Gitarre fielen als Erste unter Gleichen auf.

Nicht nur dem begeistert klatschenden Publikum (»Vielen Dank, daß sie sich das Zuschussgeschäft angeschaut haben«, meinte Tempel) hat's gefallen — auch für die Musiker muß es ein erfreulicher Abend gewesen sein. In einem halben Jahr wollen sie wiederkommen. (-mpg)