Papa Brian Auger, in Ehren gealterte, schon in den 60ern aktive Organisten-Größe aus England, kann schon ein bisschen stolz auf den Nachwuchs sein: Der »New Oblivion Express«, mit dem er jetzt im Tübinger »Zentrum Zoo« gastierte, ist ein effektiv und reibungslos arbeitender Familienbetrieb.
Nur der Bassist und der Gitarrist der Power-Jazzrock-Combo tragen nicht den Nachnamen Auger: Sohn Karma trommelte, als ob er Billy Cobham ernsthaft Konkurrenz machen wollte und Tochter Ali röhrte
mit unbändiger Energie und augenscheinlich heftiger Aggressivität ins Mikrofon.
Wenn es denn mal richtig funktionierte: Ständig gab's Aussetzer; auch nach dem dritten ausgewechselten Kabel war der Fehler nicht behoben. Brian hinter seinem antiken »Schweineorgel«-Ungetüm machte das nicht nervös: »Fast so wie in den Sechzigern, da hatten wir auch dauernd technische Probleme«, kommentierte er trocken. Und bewies ansonsten, dass er seine »funkieness« nicht verloren hat — und seine brillante Technik auch nicht.
Die anderen standen dem Chef in nichts nach, spielten auf höchstem Niveau ständig »volles Rohr«. Da setzt auch der einzige Kritikpunkt an, der aber die meisten der vielleicht 80 Besucher kalt lassen dürfte: Reichlich laut und dynamisch ziemlich undifferenziert tönte dieser »New Oblivion Express« in Tübingen — ab und zu ein bisschen weniger wäre im Endeffekt mit Sicherheit mehr gewesen. (-mpg)
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