Die große Pop-Avantgardistin aus New York hat sich in den letzten Jahren rar gemacht: Laurie Andersons neues Album »Life On A String«, das sie jetzt mit dreiköpfiger Band im gut gefüllten Hegelsaal der Stuttgarter Liederhalle vorstellte, ist das erste seit sieben Jahren.
Im Studio wie auch live ist mit den neuen Songs die »alte« Laurie Anderson zurückgekehrt, ganz anders klingend als auf ihrem großen Erfolg »Home Of The Brave«. Weg von opulenter Produktionstechnik hin zum intimen Songwritingder Anfangstage: Die aktuellen Arbeiten der Anderson sind im Geist ihrer ganz frühen gehalten - »0 Superman« und ähnliche Minimalismus-Klassiker sind nicht weit.
Auch auf der Bühne im Hegelsaal präsentiert Laurie Anderson sich und ihre Musik sehr minimalistisch. Sie selbst singt mit ihrer unverkennbaren, einzigartig klaren Sprechstimme, spielt ein wenig Geige und steuert auf dem Sample-Keyboard teilweise »uralte« - vor allem aber ureigene - elektronische Sounds ab.
Natürlich bemühen sich auch Andersons drei Begleiter um abwechslungsreiche Sounds und Rhythmuspatterns - erfolgreich. Speziell der Drummer klingt mit seltsamen Sounds und oft unerwarteten Betonungen futuristisch.
Das stimmungsvolle und spannende Konzert wird von den Fans - die meisten davon im Mittelalter - heftigst beklatscht. Die Passagen, in denen Laurie einen alten Song mit neuem Text auf Deutsch singt, ganz besonders.
Autor: Martin Gerner
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