Diese Perkussionistin ist schon eine Nummer für sich - Marilyn Mazur, von Miles Davis entdeckt und gefördert, war jetzt wieder mit ihrer Gruppe "Future Song" im Tübinger »Zentrum Zoo« zu Gast - und begeisterte die Besucher im ausverkauften Club mit einer einmaligen Mischung aus Power-Jazzfunk und mystischer Jazzfusion nordischer Prägung.
Am besten war die Perkussionistin selbst mit ihrem ungemein feingliedrigen beeindruckend abwechslungsreichen und sanglichen Gehämmere auf gängigem und sehr exotischem Klopf-Instrumentarium: Mazurs Musikkosmos hätte für einen vergnüglichen Soloabend gereicht.
Wer weiss - vielleicht hätte eine Beschränkung sogar was Positives gehabt? Die sechs Mitmusiker Mazurs taten nämlich des Guten eindeutig zu viel: In den hoffnungslos überfrachteten Jazzfunk-Teilen des Konzerts konnten sich Mazur und Co. kaum von klischierten Miles-Tones lösen, die ruhigeren Stücke blieben irgendwo zwischen Nils Petter Molvaers »Khmer«-Klangästhetik und nordischen, von Garbarek beblasener Fjord-Einsamkeit in der Beliebigkeit stecken. Ein tolles Konzert war's trotzdem - Marilyn sei Dank!
Autor: Martin Gerner
Montag, 18. März 2002
Marilyn Mazur: Meisterin der kleinen Glöckchen
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