Donnerstag, 27. August 1992

Freaky Fukin Weirdoz: Knallharte Bayern

Die Münchner »Freaky Fukin Weirdoz« räumten im Tübinger »Sudhaus« ab: Rund 700 Fans, mehr als bei jedem anderen » Sudhaus«-Konzert in diesem Jahr, drängelten sich in den großen Saal des Kulturzentrums in Derendingen, um rund zwei Stunden lang die ungewöhnliche Musikmixtur der langsam Kultgruppen-Status erreichenden Band zu hören und teilweise bis zur Erschöpfung dazu zu tanzen.

Sänger »A.K.A« und der technisch exzellent und unermüdlich auf seinen Saiten sägende Gitarrist »Rif Kif « spielten sich mit solider Rhythmus-Unterstützung quer durch die Popgeschichte: Reggae-Rhythmen vermischten sich mit einfachen Punk-Gitarrenriffs; Klänge, die an die »Red Hot Chili Peppers« erinnerten, kontrastierten klassische Hardrock-Linien; wohlorganisierter Heavy-Metal-Krach traf auf verhunzten Rock'n' Roll.
Rap zog die Gruppe, die nach ihrer 89er Debütplatte und »Weirdelic« (1990) jetzt mit »Senseless Wonder« ihr drittes Tonträger-Werk verlegte, in »Homeboy« musikalisch ebenso kompetent durch den Kakao wie klassische Soul-Balladen in »Donna«. So gut das Konzert war, so schlecht die Organisation: Die Band fing erst eine Stunde später als angekündigt an — und 500 Leute mußten ohne ersichtlichen Grund vor dem »Sudhaus« im heftigsten Sturmregen ausharren. (mpg)

500 von 5000

In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...