Der Solocellist der Württembergischen Philharmonie spielte auf einem eigens für ihn entwickelten elektrischen Instrument. Das hat wie elektrische Gitarren einen Massivkorpus und Tonabnehmer. Über Hall-, Verzögerungs- und andere Effektgeräte ließ Dähn sein Cello mal konventionell, mal rockig verzerrt klingen. Der mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnete Musiker lotete auch perkussive Möglichkeiten aus, indem er mit dem Bogen die Saiten kratzte, am Steg quietschende Geräusche erzeugte oder auch mit den Händen auf dem Korpus trommelte.
Dazu gab's vorproduzierte Musik: Gesampelte, also digital aufgenommene und bearbei tete Klangquellen mischten sich mit flächigen Sounds und wilden Rhythmusmaschinen-Ausbrüchen..
Ralf Löhnhardt sprach über eine Mikrophon- /Kopfhörerkombination neben seinen Texten auch drei von Ezra Pound. Daß die kraftvollen Sprachbilder hinter denen immer wieder Ironie aufblitzt, beim Hören nur schwer zu verstehen waren, lag nicht nur an den oft absurden Wortkombinationen: Die Mikrophonverstärkung schadete der Sprachverständlichkeit eher, als daß sie nützte. Schlichtweg dilettantisch klang das Gitarrenspiel Löhnhardts: Unter anderem mit einem Vibrator und zwei Federbällen produzierte er Saiten-Krach.
Nach knapp 70 Minuten und einer Zugabe war der schräge Abend mit »gehobener Unterhaltungsmusik«, wie Dähn bissig witzelnd formulierte, vorbei. (mpg)
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