Am Freitagabend durften die Szene-Experten mal wieder rätseln — zum hochkarätigen Jazzkonzert mit der Sängerin Silvia Droste und dem Frankfurter Gitarristen Michael Sagmeister kamen nicht mal drei Dutzend Zuhörer ins »Foyer« Unter den Linden. Am Bekanntheitsgrad der Musiker kann's nicht gelegen haben: Droste ist seit 20 Jahren im Geschäft und darf sich mit Fug und Recht zu den allerbesten Vokalistinnen Europas zählen; Gitarrenstar Sagmeister ist zwar nicht mehr ganz so berühmt wie vor zehn Jahren — seine Reutlinger Gastspiele im »Jazzclub in der Mitte« und anderswo waren aber bestens besucht.
Egal — die Anwesenden erlebten zwei Musiker, die technisch souverän und musikalisch mitreißend zwei Stunden lang ebenbürtig musizierten. Das Repertoire aus Eigenkompositionen, bekannteren Standards wie »Them their Eyes« und auch völlig neuinterpretierten Klassikern wie »Stella By Starlight« war breit gestreut genug, um nicht zu langweilen und doch konventionell genug, um den Hörern nicht die Ohren zu verdrillen.
Die paar, die da waren, sparten nicht mit Beifall. Andere müssen sich vorhalten lassen, mal wieder was verpennt zu haben. Dem neuen Veranstalterteam »Art Of Jazz« um Michael Löcke ist zu wünschen, daß es auch trotz dieser Zuschauerpleite den Mut (und die Finanzkraft) nicht verloren hat und im nächsten Jahr weitermacht. (mpg)
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