»Ihr habt euch sicher schon gefragt, was unser Bandname >Yellowjackets< bedeutet«, redete Saxer Bob Mintzer am Donnerstagabend zum Tübinger »Foyer«-Publikum, »nun . . . er bedeutet gar nichts, hihi«.
Wie der Name, so das Programm: Die amerikanischen Filigran-Fusion-Musiker spielten bei ihrem Gastspiel im Rahmen des »Zoo«-Festivals vor rund 250 Zuhörern letztendlich bedeutungslos.
Keyboarder Russell Ferrante, Mintzer, Bassist Jimmy Haslip und Drummer William Kennedy produzierten als Band nur musikalisch Langweiliges — das allerdings auf allerhöchstem Niveau.
Lediglich bei Kennedy schien zu schlichtweg superber Motorik und einem unbedingt präzisen Zeitgefühl die Lust am Unbekannten dazuzukommen. Alle anderen reproduzierten - leider - nur tausendmal gehörte Jazzrock-und Fusion-Klischees.
Dazu kam solistische Einfallslosigkeit: Besonders Ferrante nervte mit seinen immergleichen Solojagden die Skalen rauf und runter. Und Mintzers Arbeit mit dem »Electronic Wind Instrument« wirkte im Vergleich zu dem, was beispielsweise Michael Brecker oder Joo Kraus mit diesem Blaswandler machen, nur bemüht.
Schade: Die Musiker der »Yellowjackets« hätten technisch jede denkbare Freiheit, spannenden, aufregenden Jazz zu machen. Bei solch perfekten Instrumentalisten ist es besonders bedauerlich, wenn alle auf Nummer Sicher gehen und sich damit in Beliebigkeit verlieren. So gab's beim Tübinger Gig der Amerikaner nur hervorragend gemachte Fahrstuhl-Musik zu hören. Leider. (mpg)
Samstag, 8. Juli 1995
Yellowjackets: Perfekt langweilig
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