Dabei präsentierte sich die in Brüssel beheimatete A-cappella-Formation um die Euro-Afrikanerin Marie Daulne nicht einmal in Bestform: Zwei Sängerinnen waren hörbar erkältet und hatten schwer zu kämpfen. Und trotzdem war's ein hervorragendes Konzert, ein witziges und auch vom theatralischen Aspekt her unterhaltendes noch dazu.
In einer Szene nahmen die »Zap Mama«-Frauen singend, brummend und ratternd Autofahrer aufs Korn, in einer anderen erklärten sie sehr komisch die Unterschiede zwischen US-amerikanischer, afrikanischer und europäischer Mentalität.
Und sie sangen einfach toll: Egal, ob afrikanisches Volksgut, Gospels, modernen Soul oder auch HipHop — das Quintett kann fast jeden Pop-Stil nur mit den Stimmbändern überzeugend darbieten.
Alle wechselten in Tübingen permanent zwischen »richtigem« Gesang und erstaunlich vielfältiger Geräuscherzeugung. Tiefes Schnattern, Brummen, Röhren, selbst Vogelgezwitscher: Bei »Zap Mama« kein Problem.
Und weil zu all dem noch lässige Improvisationskunst und eine stimmige Bühnenpräsentation kam, war das Publikum sehr angetan: Zwei Zugaben mußten die angeschlagenen »Zap Mama«-Frauen geben. (mpg)