Die Verbindung aus der gleichermaßen rhythmischen wie — besonders im akkordischen Spiel spürbaren — harmonischen Raffinesse Ilgs, der sparsam-akzentuierten Tastenarbeit des Pianisten Marc Copland und den einfalls- und abwechslungsreichen Drum-Mustern von Jeff Hirshfeld war auch dieses Mal künstlerisch außerordentlich fruchtbar: Zu keinem Zeitpunkt des Konzerts kam der Eindruck klischierter Musik auf, alle zeigten ihr individuelles Können, ohne dabei mit endlosen Soli zu nerven.
Da spielen drei hervorragende Musiker nicht aus egoistischen Motiven zusammen, sondern weil sie offensichtlich der Sache, sprich einem frischen, packenden Gruppenklang, dienen wollen.
So schaffte es das Trio, Charlie Parkers Musik zu spielen, ohne sich in der x-ten Wiederholung typischer Arrangements zu ergehen. Ilgs fantastisches Rhythmusfeeling wurde besonders in einem Jobim-Stück deutlich: Gleichzeitig übernahm er melodische Parts wie auch das, was in einem brasilianischen Ensemble normalerweiser mit großen Samba-Trommeln gespielt wird.
Ilg — der in den USA fast einen besseren Ruf besitzt als zu Hause — und seine völlig gleichberechtigten Mitspieler waren offensichtlich nicht nur selbst mit Freude bei der Sache, sondern konnten den Spaß an der Musik auch vermitteln: Die 40 Besucher im Jazzkeller waren voll des Lobs. (mpg)