Saxophonist Büdi Siebert und Gitarrist Ralf Illenberger gastierten auf Einladung des »Zentrum Zoo« im Tübinger »Foyer«. Rund 180 Besucher, die meisten davon um die vierzig, hörten zu.
Die Musiker spielen in dieser Duoformation seit acht Jahren zusammen: beide haben sich schon vorher einen Namen gemacht: Illenberger unter anderem mit seinem langjährigen Partner Martin Kolbe, Siebert als gefragter Studiomusiker.
Positiv in diesem kammermusikalischen Konzert zwischen Pop, Jazz und »Meditationsmusik« fiel — neben den exzellenten instrumentalen Fähigkeiten — das feinfühlige Zusammenspiel der beiden auf: Die lange gemeinsame Spielpraxis merkt man Siebert und Illenberger an.
Weniger schön war, daß sich das Duo harmonisch nicht sehr variabel zeigte; die Stücke klangen allesamt sehr ähnlich. Je nach Hörer-Veranlagung konnte der Wohlklang, den die beiden rund zwei Stunden lang produzierte, auch ganz schön auf den Wecker gehen: Illenberger erging sich immer wieder in denselben Arpeggio-Mustern, Siebert blies auf dem Sopran- und Altsaxophon und diversen Flöten mit klarem Ton sparsame, »atmosphärische« Linien. Kurz vor der Pause gab's ein Stück »Minimal Music«, von beiden auf dem Xylophon gespielt.
Da war viel gut verpackter musikalischer Leerlauf zu hören, selten spannend, aber immer entspannend. Egal, ob Illenberger und Siebert Stücke wie den »Silbersee«, den »weiten Himmel«, die »wütenden Wasser« oder gar das »Lied der Liebe« spielten: Der Wohlklang langweilte. Irritationen kamen höchstens von schwer verzerrten hohen Tönen: Entweder hatten die Musiker ihre Effektgeräte nicht korrekt eingestellt — oder die von dem Duo mitgebrachten Saal-Lautsprecher waren defekt. (mpg)
500 von 5000
In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...
-
»Wer zum Teufel ist Axl Rose?« flachste ein bestens aufgelegter Wolfgang Niedecken, »wir haben Axel Büchel.« Widerspruch kam unter den rund ...
-
Eine Parodie des Clownseins, der Besuch einer Freundin, eine hinreißend komische Einrad-Nummer und noch einiges mehr bot der Clown Georgo Pe...
-
So ausdauernd waren die Tübinger Brasil-Fans schon lange nicht mehr: Bei der Afro-Brasil-Party war das »Foyer« selbst nachts um vier auf all...