Als Mitglied des beliebten Tübinger Kabarettisten-Duos »Vis a Vis« hat Klaus Birk schon in der Vergangenheit bei uns in der Region und darüber hinaus jede Menge Lacher geerntet; am Sonntag gastierte der ganz schön satirisch veranlagte Komiker bei der Abschlussveranstaltung der Reutlinger Mundart-Wochen im vollbesetzen Spitalhofsaal. Zu hören und zu sehen gab es unter dem Titel "Fata der Morgana" eine Art "Best Of"-Auswahl von Birke bisherigen Nummern.
Im Wesentlichen drehte sich an dem zweistündigen Abend alles um die Schwaben, insbesondere um den Schwaben in jedem von uns — und auch um die Probleme, die einer mit seiner Herkunft so haben kann.
Birk fand die deutsche Vereinigung schon alleine deswegen klasse, weil seitdem die Schwaben nicht mehr alleine mit ihrem seltsam klingenden Dialekt sind. »Wir sind nördlich von Stuttgart unheimlich beliebt — solange wir die Klappe halten«, lautete eine andere Erkenntnis des Tübingers.
Sehr erheitert zeigten sich seine Zuhörer von der reichlich abstrusen Ethno-Information, nach der »der Schwabe« eigentlich ein abgesplitterter Stamm eines fernen Bergvölkchens sei — und die »Alb der Beweis dafür, dass nicht nur im Himalaya Yetis leben«.
Noch spinnerter, aber auch ziemlich komisch Klaus Birks Geschichte über die Entstehung des Mercedes-
Sterns, »der im 17. Jahrhundert eigentlich eine Butterbrezel« war.
»Der Schwabe baut eigentlich nur deswegen Häuser, damit er nicht mit seiner Familie in den Urlaub fahren muss«, wußte Klaus Birk und zeigte danach recht anschaulich, wie sich das Durchschnittsexemplar eines süddeutschen Manns beim Schnellkursus »Hausfrau für Männer« beim Tellerabwaschen verhält. In der Doppelrolle von »Helmut und Kurt« — zwei Schwabenmänner mit der Intelligenz eines Staubsaugers — ließ Birk puren Blödsinn auf die Zuhörer los.
Die zeigten sich auch bei diesem Finale der Reutlinger Mundart-Wochen bestens unterhalten und sparten nicht mit Applaus.
Autor: Martin Gerner
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