Die Tübinger Vokaljazz-Fans waren sich mal wieder einig: Maria Joao kennt kaum Grenzen, wenn's um die differenzierte Sound-Erzeugung mittels Stimmbändern geht. Wäre die portugiesische Sängerin das erste Mal in der Mensa Wilhelmstrasse zu Gast gewesen, dann müsste hier eine lange Eloge auf die ausserordentliche Gesangskunst der Musikerin stehen.
Die Joao ist aber Dauergast in Tübingen und brachte diesmal vor den rund 200 Zuhörern, rein äusserlich betrachtet, wenig wirklich Neues. Aber: Noch nie war die ehemalige Schwimmlehrerin aus Lissabon mit einer so guten Begleitgruppe hier. Dass ihr langjähriger Piano-Partner Mario Laginha mit seinen filigranen, oft romantischen Linien die hochmusikalische und iusdrucksstarke Stimmhandartistik der Joao im »Blindflug« unterstützt — sogar oft schon zu ahnen scheint, wohin sich seine Chefin als nächstes improvisierend bewegt — haben die Fans schon mitbekommen.
Dazu kam aber noch ein Rhythmus-Duo, das es in sich hatte: Schlagzeuger Martin Trance lieferte nicht nur Feinstes mit großem Dynamikumfang auf Trommeln und beesonders den Becken, sondern verstand ich offensichtlich recht gut mit Bassist Kai Eckart Karpeh de Camargo. Dieser in den USA lebende deutsche Tieftöner (demächst auch mit Jan Henning und Wieland Harms in Reutlingen) beeindruckte nicht nur mit seinem »singenden« Sound auf dem Fünfsaiter, sondern mit einer gleichzeitig federnd leichten und dennoch sehr druckollen Spielweise: Schon klar, warum sich Maria Joao für ihr akustisches Geflirte gerade den Bassisten aussuchte... (mpg)
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