Samstag, 1. Februar 1997

Such a Surge: Nix für Weicheier

Ganz und gar nichts für zartbesaitete Gemüter: Such A Surge aus Braunschweig, gemeinhin gern ins Crossover-Schublädchen eingeordnet, lassen es heftig krachen. Live haben sich die sechs seit 1993 mit schweißtreibenden Konzerten einen hervorragenden Ruf erarbeitet — vor allem bei Heavy-Fans der unerschrockeneren Sorte, aber auch im HipHop-Lager.

Das liegt wohl vor allem an der Stuttgart-Connection der Derbst-Rocker: Deejott Hausmarke von den Fantastischen Vier hört schon seit Jahren den Braunschweigern gerne zu; die Musiker halfen sich als Gäste immer mal wieder aus. Auch auf dem aktuellen Such A Surge-Longplayer »Agoraphobic Notes« rappt Hausmarke in einem eher untypisch mit eindeutigen HipHop-Elementen versetzten Stück mit:

»Das Netz« bringt die Braunschweiger Metaller außerdem mit MC Rene, Phil. I.P. und den No Remorze-Machern Crak und DJ Stylewarz zusammen.

Auf einiges gefaßt machen können sich die Fans beim Such A Surge-Abstecher in die Region: Noch härter, prügelnder und gnadenloser als auf ihren Touren in der Vergangenheit und dem Debütalbum »Under Pressure« geht es jetzt zur Sache; die beiden Sänger Michael B. und Olli S. röhren und grunzen sich die Seele aus dem Leib.

Und setzen so das (im übrigen dreisprachig getextete) Platten-Thema »Platzangst« adäquat um. Dazu gibt's bis zum Anschlag verzerrte Gitarren, und der neue Drummer Carsten R. steigt mit Hochgeschwindigkeitsgeklopfe ein. Mal sehen, ob und wie die derben Jungs auf der Bühne die Hörspielsequenzen umsetzen, die auf der Platte die einzelnen Stücke zum Soundtrack verbinden...(mpg)

500 von 5000

In diesem Blog habe ich 500 von rund 5000 Artikeln und Kritiken archiviert, die ich zwischen 1984 und 2012 in verschiedenen Tageszeitungen v...