Vor vier, fünf Jahren noch wurde Bluesshouterin Maria Glen als Star gehandelt; in halb Europa jubelten die Gazetten die Sängerin zur grossen Blueshoffnung hoch. Auch auf dem Reutlinger Marktplatz, wo Maria auf Einladung der »Färberei 4« vor Jahren gastierte, jubelten Tausende.
Mehr als zwei Jahre lang hat man gar nichts mehr von Glen gehört - jedenfalls nichts Gutes: Die als »schwierig« geltende Künstlerin sei schwerst von harten Drogen abhängig - Sendepause.
Am Dienstag absolvierte Marla Glen das zweite Konzert ihres aktuellen Comeback-Versuchs in der Tübinger Mensa Morgenstelle. Rund 700 waren gekommen, feierten »ihre« Maria so gut es eben ging.
Ihr grösstes Kapital, die charakeristische Reibeisenstimme, ist der Sängerin, die jetzt in Heilbronn lebt, nicht abhanden gekommen. Allerdings klang Glens Stimme in Tübingen vergleichsweise kraftlos.
Was in dem lauwarmen Konzert fehlte, waren gute neue Songs. Das aktuelle Material klingt im Vergleich zu den alten Hits, die Maria auch brachte, recht dünn. Auch hätte man sich eine professionellere Band gewünscht - die elf Musikerinnen und Musiker waren nicht gerade ein Musterbeispiel an Präzision.
Autor: Martin Gerner
Donnerstag, 20. Dezember 2001
Marla Glen: Lauwarmes Comeback
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